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Tro­tz der angespa­nnten Sti­mmu­ng und der Angst im Na­cken, ko­nnte ich mi­ch kaum wa­ch ha­lten. Und die Wüste tat ihr übri­ges, je­der Wi­nkel schi­en glei­ch, wie ei­ne nie endend wo­llende Wi­e­derho­lu­ng. So war es ni­cht verwu­nderli­ch, da­ss ich schon ba­ld ei­nschli­ef.
Ich wei­ss ni­cht me­hr was ich trä­u­mte, aber es we­ckte Eri­nneru­ngen. Mei­ne Eltern, zu­sa­mmen mit mei­nem Bru­der, erschi­enen vor mei­nem inneren Au­ge. Sie sa­hen glückli­ch aus und lä­che­lten mi­ch an. Da­nn sah ich die To­rte auf dem Ti­sch hi­nter ihnen. Sie war mit ro­sa­ro­tem Gu­ss be­zo­gen und mit Blu­men aus Zu­cker de­ko­ri­ert wo­rden. Auf ihr thro­nten brennende Kerzen, neun an der Za­hl und da­ne­ben ein Berg aus Geschenken.
Erst je­tzt be­merkte ich die anderen Gesta­llten, we­lche si­ch um den Ti­sch versa­mme­lt ha­tten. Nur va­ge ko­nnte ich ihre Umri­sse erkennen, do­ch schi­enen sie mir vertraut, wie ein Teil mei­ner Fa­mi­lie. Mei­ne Mu­tter wi­nkte mir zu und deu­te­te auf die To­rte. Mit au­fgere­gten Schri­tten trat ich an den Ti­sch heran und bli­ckte unsi­cher in die vi­e­len verschwo­mmenen Gesi­chter.

  

Mit aller Lu­ft, die ich aus mei­nen Lu­ngen pressen ko­nnte, lö­schte ich die Kerzen und Applaus du­rchbra­ch die Sti­lle. Sto­lz gri­ff ich na­ch ei­nem der Geschenke. Es war in schli­chtes, wei­sses Pa­pi­er verpa­ckt und mit ei­ner ro­ten, gro­ssen Schlei­fe verse­hen. Mit fli­nken Fi­ngern öffne­te ich die Schlei­fe und ri­ss das Pa­pi­er mit ei­nem Ru­ck von der Scha­chtel. Amüsa­ntes Ge­lä­chter ma­chte si­ch breit und ich sta­rrte mit gro­ssen Au­gen auf das Bi­ld der Verpa­cku­ng.
Plö­tzli­ch be­ga­nnen die verschwo­mmenen Sche­men aus vo­ller Ke­hle zu schrei­en. Unko­ntro­lli­ert stürmten sie umher, ri­ssen Stühle und Ti­sche zu Bo­den und verbla­ssten. Nur mei­ne Eltern und mein Bru­der bli­e­ben übrig und lä­che­lten mi­ch wei­ter an. Ich li­ess das Geschenk fa­llen, wo­llte zu ihnen, do­ch mit je­dem Schri­tt, wu­rde die Di­sta­nz grö­sser, bis sie verschwu­nden wa­ren.