Den ganzen Tag herrschte eine unangenehme Stille. Sogar István, der am Steuer sass und normaler weisse jeden Gedanken laut aussprach, sagte seit dem gestrigen Tage kein Wort mehr. Es schien ihm wortwörtlich die Sprache verschlagen zu haben.
Mir war nicht klar weshalb, doch ich verspürte ein ungemeines Bedürfnis darüber reden zu wohlen. Es würde mir helfen den Schock besser zu ertragen und meinen Blick wieder Richtung Zukunft richten zu können. Aus diesem Grund wechselte ich gegen Mittag mein Transportmittel und setzte mich neben Asude auf den Beifahrersitz.
Sie war froh über den Tausch gewesen, denn Niclas schien in den gleichen Abwesenden Zustand wie István verfallen zu sein. So konnten sich die beiden gegenseitig anschweigen, während ich endlich jemanden zum Reden hatte.
Es tat gut mit Asude offen über meine Gefühle und Ängste sprechen zu können. Wir sprachen uns gegenseitig neuen Mut zu und freuten uns bereits auf die heissen Quellen, welche uns in Damaskus erwarten werden.
Obwohl die Szene eigentlich ganz anders war, erinnerte ich mich an München. In unserem gekaperten Frachtflugzeug befanden wir uns über der germanischen Region GEN’s, als um uns die Luft zu explodieren begann. Wir wusste nicht von wem wir beschossen wurden, doch es dauerte keine Minute, da wurde der rechte Tragfläche von einer Rakete zerfetzt. Das tonnenschwere Flugzeug war nicht mehr kontrollierbar und verlor drastisch an Höhe. Wir wurden panisch, kauerten uns in unseren Sitzen zusammen und schrieen. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann zerschellte die Maschine am Boden. Nur Siebzehn überlebten, die restlichen Vierundreisig starben sofort. Alles schien verloren, doch wir gaben nicht auf. Warum nur?